Absatz von Bio-Schweinen funktioniert

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„Die Grundstimmung auf der Messe war positiv“, fasste Heinrich Rülfing, Vorsitzender des Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD e.V.), seine Eindrücke vom Besuch der Biofach zusammen. „Allerdings war die Stimmung weniger gut als in den vergangenen Jahren“, ergänzte er. Die aktuellen Krisen hätten die Konsumlaune getrübt und entsprechend sind die Umsätze im Bio-Markt erstmals zurückgegangen. Gespürt hat dies vor allem der Naturkostfachhandel.

Für Bio-Schweine ist die Marktlage dabei insgesamt stabil. In festen Partnerschaften erzeugte Tiere finden in aller Regel ihren Abnehmer. Dr. Uwe Balliet, Geschäftsführer der Bio-Handel Nordwest GmbH, zeigte sich beispielsweise optimistisch, alle Bio-Schweine im Verbund absetzen zu können. Auch die Friland Deutschland GmbH berichtete, dass es „so weit gut läuft“ und dass der Anteil eingefrorener Ware keine Sorge bereite. „Der bestehende Markt funktioniert“, fasste Rülfing es daher zusammen. Für zusätzliche Bio-Schweine sind die Möglichkeiten gegenwärtig jedoch begrenzt.

Das niederländische Unternehmen De Groene Weg stellte schon 2020 seine für den deutschen Markt bestimmte Marke „Der Grüne Weg“ auf der Biofach vor und hat jetzt dafür extra eine Firma gegründet, die ihren Sitz im niedersächsischen Emstek hat. Auf diese Weise soll 5D bei Bio-Schweinen im deutschen Handel gewährleistet werden.

Bei Signalen für Preisanhebungen, um die starken Kostensteigerungen abzufedern, waren die meisten von Heinrich Rülfing kontaktierten Unternehmen zurückhaltend, wenngleich ihnen die schwierige Situation der Erzeuger bewusst ist. „Allgemein scheinen die Märkte eine Preissteigerung nicht zulassen zu wollen“, musste Heinrich Rülfing einräumen. Dabei wurde auch die Hoffnung auf der Messe geäußert, dass sich die Bio-Futterpreise wieder etwas normalisieren und damit dem Preisrückgang auf dem konventionellen Markt folgen könnten.

Einzelne Unternehmen äußerten sich aber optimistisch für die Zukunft. Die Marktgesellschaft der Naturlandbauern berichtete noch von der Notwendigkeit, Bio-Schweine „aktiv“ verkaufen zu müssen. Das Pendel könne aber durchaus bald wieder in Richtung eines Nachfragemarktes ausschlagen. „Dabei müssen wir unsere Werte auch passend an die Verbraucher und Verbraucherinnen vermitteln“, betonte Heinrich Rülfing. Die Botschaften sollten kurz, klar und prägnant sein und dabei unbedingt auch die Gefühle der Menschen ansprechen.

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