2022

 

Die positive Entwicklung am Bio-Schweinemarkt setzte sich auch im Jahr 2022 fort. Von Januar bis August 2022 stiegen die Preise für E-Schweine um 22 Cent auf 4,37 € je kg Schlachtgewicht. Die pauschal abgerechneten Bio-Schweine konnten um 15 Cent zulegen und erzielten im August 4,16 € je kg Schlachtgewicht. Parallel stiegen die Preise für Bio-Ferkel und Bio-Schlachtsauen.

Die ausgelaufenen Corona-Beschränkungen veränderten erwartungsgemäß das Konsumverhalten der Menschen. Entsprechend sanken die Umsätze für Lebensmittel in den Geschäften. Das gilt auch für viele Bio-Produkte, wenngleich Bio-Fleisch deutlich weniger davon betroffen ist. Da der Bedarf bei Bio-Schweinefleisch seit längerem nicht gedeckt werden konnte, hat die Verringerung der Nachfrage momentan keinen Einfluss auf die Erzeugerpreise. Jüngst haben sogar Unternehmen ihre Preise noch angehoben. Nur ein Unternehmen aus Norddeutschland hat zum 1. August den Erzeugerpreis um 10 Cent. Viele Unternehmen haben erklärt, dass sie diesem Schritt nicht folgen werden.

Gleichzeitig lässt seit Anfang des Jahres der Krieg in der Ukraine in allen Bereichen die Preise steigen. Auch für Lebensmittel sind die Preise deutlich höher als noch vor ein paar Monaten. Produzierende Betriebe dürfen aber davon ausgehen, dass die Preise für Bio-Schweine nicht unter Druck geraten, denn die Bestände sind nur langsam angewachsen und manche potenzielle Umsteller sind angesichts steigender Zinsen und Baukosten zurückhaltender, den Schritt auch tatsächlich zu gehen.

Nach dem Ende der Sommerferien ist eine anziehende Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch zu beobachten. Angebot und Nachfrage sind im Gleichgewicht. Auch wenn die abgesetzten Mengen kleiner sind als 2021, so gibt es dennoch einen beachtlichen Zuwachs gegenüber der Zeit vor Corona. Dabei ist jedoch zu beobachten, dass der Naturkosthandel unter starken Umsatzrückgängen leidet, während Discounter sich über eine höhere Nachfrage freuen können, wenngleich dort die Preise für Bio-Produkte stärker gestiegen sind als im Fachhandel.

Leider sind auch die Erzeugungskosten sehr stark gestiegen und erschweren immer mehr eine gewinnbringende Erzeugung. Die Umstellung lässt sich wirtschaftlich derzeit schwer darstellen, wenn Neubauten erforderlich sind und die eigene Futtergrundlage beschränkt bzw. umstellungsbedingt zu Beginn nicht vorhanden ist.

Eine Umfrage des ABD unter seinen Mitgliedern Ende vergangenen Jahres belegte, dass bei etwa zwei Drittel der Betriebe sowohl Bio-Ferkel als auch Bio-Mastschweine problemlos abfließen. Bei einem Drittel stockte der Absatz mal mehr, mal minder.

 

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