2019

Um die Jahreswende zeigte sich, dass der Bio-Schweinemarkt in Deutschland nicht unbegrenzt aufnahmefähig ist. Seit 2017 sind die Bio-Schweine-Bestände in Deutschland um über 30 Prozent gewachsen. Die zusätzlichen Bio-Schweine stießen lange Zeit auf eine gewachsene Nachfrage, zumal manche Anfrage des Handels auch zeitweise aufgrund von Warenknappheit nicht immer bedient werden konnte. Insbesondere der Preis für EU-Bio-Schweine geriet unter Druck, weil Bio-Schweine und Teilstücke aus den Niederlanden und Dänemark auf den deutschen Markt drängten, ohne dass der Absatz dafür gesichert war.

Nicht nur die Bio-Schweinehalter, sondern auch viele Vermarkter zeigten sich verärgert, denn stabile Preise sind für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette von Vorteil. Viele Unternehmen haben mit ihren Lieferanten mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, um einerseits sich die Ware zu sichern, andererseits den Landwirten auskömmliche Preise zu gewährleisten. Viele Verarbeiter und Vermarkter berichten auch, dass sie die vertraglich vereinbarten Mengen absetzen können und dass es keinen Grund gäbe die Preise zu senken. In einigen Bereichen werden nach Verbandsrichtlinien erzeugten Bio-Schweine sogar auch noch gesucht. Wenn jedoch einzelne Unternehmen, wie z. B. die Friland J. Hansen GmbH, die Preise massiv senken, geraten auch alle anderen völlig unnötig unter Druck. Einige Betriebe haben daher auch ihre Lieferbeziehungen zu Friland gekappt. Vermarkter, die einen Teil ihrer Bio-Schweine an Friland weiterverkauft haben, bemühen sich um alternative Absatzwege. Dabei hat auch die Bio Wutz Aktions GmbH, einem von ABD-Mitgliedern gegründeten Erzeugerzusammenschluss, geholfen.

Insgesamt erweist sich der Markt für Bio-Schweine in Deutschland aber als intakt. Umstellungsinteressierten ist die Situation im Allgemeinen bekannt. Die Umstellung muss von langer Hand geplant werden und solange der Absatz von Bio-Ferkeln bzw. Bio-Mastschweinen nicht gesichert ist, auch verschoben werden.



 

 

 

 

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